In der traditionellen chinesischen Medizin wird das Qi auch als «Atem des Himmels» bezeichnet. Allgemein lässt es sich nur schwer in Worte fassen und lässt sich wohl am ehesten mit Lebensenergie übersetzten. Alles, was passiert und existiert wird von Qi begleitet. Qi ist ständig in Bewegung und fliesst auch durch unsere Leitbahnen (die Meridiane), welche wie ein grosses Netz durch unseren ganzen Körper verlaufen. In der TCM ist eine Erkrankung immer auf ein Ungleichgewicht oder eine Störung im Fluss des Qi zurückzuführen.
In alten taoistischen Texten wird Qi als Harmonie polarer Gegensätze dargestellt. Es sorgt für einen Ausgleich von Yin und Yang und vernetzt die Ebenden von Körper, Seele und Geist.
Gemäss dem Daoismus entstand unsere Welt aus dem ursprünglichen «reinen» Qi (Yuangi), in welchem Yin und Yang noch nicht gegensätzlich waren. Himmel und Erde bildeten sich, indem das helle Yanggi aufgestiegen ist und so zum Himmel wurde. Das Yingi wurde hingegen dunkel und schwer und so zur Erde. So entstand die Polarität, welche unser Leben, unseren Körper und unsere Welt prägt.
Eine Blockade, ein Überschuss oder eine Schwächung an Qi kann ein Organ oder sogar einen ganzen Organkreislauf krank machen. Das Ziel der traditionellen chinesischen Medizin ist es, solche Blockaden gar nicht erst entstehen zu lassen oder im Falle einer bereits vorliegenden Erkrankung die zugrundeliegenden Disharmonien auszugleichen, so dass die Lebensenergie – das Qi – wieder frei fliessen kann.
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